Zeit zum Zuhören und Reden

Sich aussprechen können tut manchmal richtig gut. Wie schön, wenn dann jemand da ist, der wirklich zuhört. Wenn Du Zuhören verschenken willst, kannst Du…


    • Einladen. – Wenn Du Menschen aus Deinem Umfeld kennst, von denen Du vermutest, dass ihnen ein „offenes Ohr“ gut tun würde, lade sie ein (z.B. auf einen Kaffee oder einen Spaziergang) und frage (behutsam) nach. Bedränge niemanden. Sprich die Einladung zum Gespräch aus – mit der Offenheit, dass der oder die andere auch „Nein“ sagen darf.
    • Zeit vereinbaren. – Wenn sich ein Gespräch einfach ergibt oder Du jemanden ansprichst, der gerne mit Dir reden möchte und es passt Dir gerade nicht richtig, sei ehrlich: vereinbare gemeinsam eine passendere Zeit. Oder begrenze das Gespräch auf eine bestimmte Zeitdauer, die für euch beide stimmt. Die meisten Menschen wollen niemandem zur Last fallen und freuen sich über eine ehrliche Rückmeldung.
    • Wie Momo sein. – Wenn Du willst, kannst Du die kleine Momo aus dem bekannten Buch von Michael Ende zum Vorbild nehmen. Dort heißt es: „… Was die kleine Momo konnte wie kein anderer, das war: zuhören. (…) Momo konnte so zuhören, dass Leuten plötzlich sehr gescheite Gedanken kamen. Nicht etwa, weil sie etwas sagte oder fragte, was den anderen auf solche Gedanken brachte, nein, sie saß nur da und hörte einfach zu, mit aller Aufmerksamkeit und Anteilnahme. Dabei schaute sie den anderen mit ihren großen, dunklen Augen an und der Betreffende fühlte, wie in ihm auf einmal Gedanken auftauchten, von denen er nie geahnt hatte, dass sie in ihm steckten.“
    • Kleine Gespräche wertschätzen. – Der sogenannte „Smalltalk“, z.B. das Gespräch über das Wetter, wird oft fälschlich als oberflächlich abgewertet. Er ist eine wunderbare Möglichkeit, im Alltag zunächst Kontakt aufzubauen und sich kennen zu lernen. Das Entscheidende ist dabei oft nicht das, WAS wir sagen, sondern WIE wir uns dabei begegnen – und das kann sehr schön sein!
    • Vorsicht mit Ratschlägen. – Sei vorsichtig mit Ratschlägen. Wenn Du das Bedürfnis hast, dem anderen Deinen eigenen Eindruck zur Situation mitzuteilen, frage zuerst nach, ob dieser das auch hören will. Oft ist es für den anderen wertvoller, den eigenen Weg zu finden. Doch wenn er erwünscht ist, kann ein Hinweis von außen auch Gold wert sein.
    • Sich selbst aussprechen. – Stelle sicher, dass Du selbst auch jemanden hast, bei der oder dem Du dich regelmäßig aussprechen kannst. Gut zuhören ist leichter, wenn man selbst einen Ort hat, an dem man gehört wird.